Sag mal, habe ich Dir den Jürgen gegeben?

 

Eigentlich liegt der Jürgen seit 5 Jahren auf dem Friedhof. Unbegreiflich. Das Andenken an ihn ist bei einem Besuch entstanden. Nicht direkt am Grab, sondern in unmittelbarer Nähe. Damit der Riss im Herzen deutlicher zu sehen ist, wurde der Anhänger zum Schwärzen gegeben und der Riss auf Hochglanz poliert. Inzwischen ist die Erinnerung an Jürgen so lebendig an das Schmuckstück gekoppelt, dass es seinen Namen trägt.
Bild vor dem Schwärzen.

Zimmer 336

 

Eine Kur wird gebraucht, dringend! Der Weg hierhin, nach Friesenhörn war beschwerlich, die lebensumstände schwierig. Die Kinder sind noch klein und der Gedanke einer Trennung steht im Raum.
Auf dem Balkon des Zimmers 336 stellt sich die Frage: "Wie geht nichts tun?"
Die Erinnerung an das altes Leben vor der Familie ist blass. Zum ersten Mal Zeit zum Nachdenken. Ist es das was ich möchte?
Ich finde zurück und mein Glück hält an, bis zur nächsten Wegkreuzung.

Hoffentlich sieht mich keiner!

 

Wo der Abdruck entstand, an einer heiligen Wand.

Der Trip? Ein Ausstieg, ein Anfang, meine Reise! Ich war noch nie so lange unterwegs, so spontan. Alle ist sonst geplant und immer durchdacht.

Diesmal nicht, es ist die Reise meines Lebens.


Dem Bauchgefühl folgen, welch verrückte Idee.

 

Erasmus, Auslandssemester...natürlich nach England, Englisch braucht man überall. Im Beratungscentrum lachen einen viele Gesichter an und alle möglichen Länder scheinen verlockend. Als Budapest auf der Liste der Partnerunis lockt, meldet sich der Bauch. Uuuuungarn, das ist es. Schon seit der Silvesternacht 2001 muss ich hier wieder hin.
Der Verstand: "Ausgeschlossen."
Alles ging sehr schnell, der Bauch hatte gewonnen. Zum ersten Mal und soll ich was sagen? Ich frage inzwischen bei wichtigen Dingen auf keinen Fall mehr den Verstand.